Law and Women’s Rights in Boccaccio’s Decameron: Madonna Filippa vs. Antigone Beitrag Tatiana Korneeva Comparatio, Jahrgang 4 (2013), Ausgabe 2, Seite 225 - 238 Wiederkehrende Bilder in Boccaccios Decamerone sind diejenigen des Gesetzes und des Rechts. Hinzu kommt eine Reflexion des erotischen, insbesondere des weiblichen Begehrens. Wie schon die Widmung des Werks an die Frauen indiziert, misst Boccaccio dem weiblichen Publikum große Bedeutung bei. Der Beitrag untersucht die Perspektive des Rechts in einer Novelle mit weiblicher Protagonistin, Madonna Filippa aus Prato (VI.7). Angeklagt wegen Ehebruchs kann sie sich durch ihre Eloquenz vor der Todesstrafe retten und zugleich die Inadäquatheit des geltenden Rechts aufzeigen, welches zugunsten der Frauen korrigiert wird. Durch einen Vergleich des Antigone-Mythos bei Sophokles und Statius mit der Novellenhandlung geht der Beitrag der Frage nach, inwieweit Boccaccio in der Figur der Filippa das Modell der mythologischen Heldin als Symbol zivilen Ungehorsams adaptiert hat.
Theatertechniken und Wirklichkeitsmodellierung: zur Konfiguration von Fiktion, Simulation und Präsenzerleben Kirsten Dickhaut, Michael Resch